Köln entwickelt ein Abfallvermeidungskonzept bis Ende 2022

Der Rat hat im Mai 2021 beschlossen, dass bis Ende 2022 ein Zero Waste-Konzept für Köln entwickelt werden soll.

Was bedeutet Zero Waste?

"Zero Waste" bedeutet ein gemeinsames Handeln, das verstärkt Abfälle vermeidet, Wertstoffe noch besser trennt und das Recycling fördert.

Es geht nicht im Wörtlichen Sinne darum, dass überhaupt keine Abfälle mehr anfallen. Engagiertes Ziel ist vielmehr eine Lebens- und Wirtschaftsweise, die in allen Bereichen möglichst wenig Abfall produziert und zudem keine Rohstoffe vergeudet. Der Gedanke der Nachhaltigkeit soll verantwortungsbewusst, konsequent und verbindlich umgesetzt in den Vordergrund gestellt werden.

 

Wird Köln Zero Waste-Stadt?

Damit Köln sich Zero Waste-Stadt nennen darf, müssen die Zertifizierungsanforderungen des europäischen Zero Waste-Programms erfüllt werden. Bei der Konzepterarbeitung wird das geprüft.

Wer erarbeitet das Konzept?

Verantwortlich für die Konzepterarbeitung ist die Eigenbetriebsähnliche Einrichtung "Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Köln". Mit der Konzepterstellung wurde nach öffentlicher Ausschreibung das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH mit den Konsortialpartnern INFA (Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH), Zero Waste Germany e. V. und circulatemore beauftragt. In die Konzepterarbeitung sind ebenfalls die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH und die Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft Köln mbH eng eingebunden.

Wie wird das Konzept erarbeitet?

  1. Ausgangssituation betrachten
    Der erste Schritt betrachtet die Ausgangssituation in Köln: Wie sehen das Abfallaufkommen und die Verwertungsstrukturen in Köln aus? Welche Maßnahmen zur Abfallvermeidung, Wiederverwendung und zum Recycling gibt es? Hierbei spielen sowohl Abfälle aus privaten Haushalten als auch Gewerbeabfälle sowie sämtliche Abfallarten von Rest- und Bioabfall, Sperrmüll und Papier über Leichtverpackungen, Textilien und Elektroschrott usw. eine Rolle.
  2. Potentiale beziehungsweise Möglichkeiten zur Abfallvermeidung ermitteln
    Anschließend werden Potentiale und Möglichkeiten zur weiteren Abfallvermeidung bewertet. So wird deutlich, in welchen Bereichen ein verstärktes Handeln zur Abfallvermeidung erfolgversprechend sein kann.
  3. Ziele bestimmen
    Aufbauend auf den Potentialen und Möglichkeiten wird ermittelt, welche konkreten Ziele Köln verfolgen soll und erreichen kann. Wir möchten dabei von Ihren Vorschlägen und Anregungen wissen, welche Ziele Köln sich setzen sollte. Dazu laden wir alle interessierten Kölner*innen ein.
  4. Maßnahmen entwickeln
    Schließlich werden konkrete Maßnahmen entwickelt, wie die Ziele erreicht werden können. So entsteht ein Handlungsprogramm zur Abfallvermeidung, mit dem das Konzept umgesetzt werden kann. Auch hier sind Ihre Vorschläge und Anregungen gefragt, was konkret getan werden könnte, damit mehr Abfälle vermieden werden können. Ihre Vorschläge und Anregungen fließen in spätere Workshops mit ausgewählten Akteur*innen aus der Stadtgesellschaft ein.
  5. Konzept fertigstellen
    Nach Fertigstellung des Konzepts soll es durch den Rat beschlossen und öffentlich vorgestellt werden. Die Ziele und Maßnahmen des Konzepts sollen in regelmäßigen Abständen unter Beteiligung der Kölner Stadtgesellschaft weiterentwickelt werden. Dazu wird festgestellt, inwieweit die Ziele erreicht und Maßnahmen umgesetzt werden konnten

Wie kann ich mich einbringen?

Das Konzept soll mit breiter Beteiligung der Stadtgesellschaft erarbeitet werden. Kölner Bürger*innen, lokale Unternehmen, der Handel, Bildungseinrichtungen, Veranstalter*innen, Vereine und Verbände sind aufgerufen, sich zu beteiligen, um gemeinsam das Ziel einer verstärkten Abfallvermeidung zu erreichen.

Sie sind herzlich eingeladen an diesem Prozess mitzuwirken. Seien Sie Teil einer zukunftsweisenden Initiative, die Köln bewegt und die Ihr nachhaltiges Handeln sichtbar macht. Erwünscht ist eine aktive, konkrete Beteiligung und Vernetzung aller, denen ein nachhaltiges Köln am Herzen liegt.

Mitwirken können demnach alle Kölner*innen sowie lokale Unternehmen, der Handel, Bildungseinrichtungen, Veranstalter*innen, Vereine und Verbände. In befristeten Beteiligungsphasen sind Interessierte herzlich eingeladen, sich online über das städtische Portal meinungfuer.koeln mit Ideen und Anregungen zu beteiligen, die in die Konzepterarbeitung einfließen. Denn nur gemeinsam kann Köln Zero Waste City werden.

Beteiligungsportal

Wie geht es nach der Konzepterarbeitung weiter?

Nach Fertigstellung soll das Konzept durch den Rat beschlossen und öffentlich vorgestellt werden. Die Ziele und Maßnahmen des Konzepts sollen in regelmäßigen Abständen unter Beteiligung der Kölner Stadtgesellschaft weiterentwickelt werden. Dazu wird festgestellt, inwieweit die Ziele erreicht und Maßnahmen umgesetzt werden konnten.

Was kann ich bereits jetzt tun, um Abfälle zu vermeiden?

Eine ganze Menge! Wie Sie Abfälle zu Hause, im Büro und unterwegs selbst leicht vermeiden können, und wie Sie die Tauschbörse und Re(st)zepte nutzen können, erfahren Sie auf den Internetseiten der AWB Köln.

Wussten Sie schon…?

  • Pro Kopf entstehen in Köln im Jahr rund 222 Kilogramm Abfall.
  • Im Restabfall landen noch zu oft viele Wertstoffe wie Bio- und Grünabfälle, Papier, Wertstoffe und Glas, die dort nicht hinein gehören und separat gesammelt werden können.
  • Kölner Abfälle werden zu rund 58 Prozent recycelt (stofflich verwertet).
AWB Köln