Am 16. November, dem internationalen Tag der Toleranz, ruft die UNESCO weltweit zu Toleranz, Respekt, Akzeptanz und Anerkennung auf. Zu diesem Anlass veröffentlichen wir in Kooperation mit dem Verein SOFRA – Queer Migrants e. V. eine Plakat- und Social-Media-Kampagne.
Unter dem Claim "Meine Stadt!" und dem Hashtag #richtighier zeigen verschiedene nach Deutschland migrierte Menschen, die in Köln ihr Zuhause gefunden haben, ihr Gesicht für die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.
Mit der Kampagne wollen wir die Akzeptanz von migrierten Kölner*innen stärken, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich (LSBTI oder "queer") bezeichnen. Sie soll die Sichtbarkeit von queeren Migrant*innen erhöhen, neu zugezogene queere Migrant*innen willkommen heißen und die Diversität in den migrantischen Communities sichtbar machen.
Mit der Kampagne thematisieren wir unter anderem Mehrfachdiskriminierung, da queere Geflüchtete und Migrant*innen oft von mehreren Formen der Diskriminierung wie Rassismus und Homo- oder Transfeindlichkeit betroffen sind.
Drei der insgesamt sechs Kampagnenmotive hängen bis zum 22. November 2022 im Stadtgebiet aus. Die Plakate beschreiben, wo die portraitierten Menschen geboren wurden und was sie lieben: ob Punjabi Beats, Grillen am Rhein, Hummus und Kölsch oder Afro-Dance und Kölner Karneval.
Zusammen mit SOFRA e. V. laden wir alle Menschen in Köln ein, Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrzunehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Mit dem Claim "Meine Stadt!" betont die Kampagne, dass alle in Köln lebenden Menschen "richtig hier" sind und Respekt und Anerkennung verdienen, unabhängig von ihrem Geburtsort und ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität.
Auf Social-Media zeigen wir gemeinsam mit SOFRA e. V. weitere queere Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte in kurzen Videos und Fotos. Queere Migrant*innen, die sich durch die Kampagne angesprochen fühlen, können sich online beteiligen und unter dem Hashtag #richtighier ebenfalls sichtbar werden.
Hintergrund der Kampagne
Mit der Kampagne setzen wir darüber hinaus eine Maßnahme aus dem Handlungsfeld "Migration und Flucht" unseres LSBTI-Aktionsplans um.
In einer Studie haben wir herausgefunden, dass sich etwa 10,6 Prozent der hier lebenden Menschen als lesbisch, schwul, bisexuell, trans-, intergeschlechtlich oder queer identifizieren. Viele von ihnen haben auch eine Migrations- beziehungsweise internationale Familiengeschichte.
SOFRA – Queer Migrants e. V. ist ein Kölner Verein, der aus dem Zusammenschluss von Rainbow Refugees Cologne Support Group e. V. und dem selbstorganisierten Treffen für queere Geflüchtete und Migrant*innen, SOFRA entstand. SOFRA ist das arabische Wort für Esstisch. Als erste Migrantenselbstorganisation für LSBTI-Menschen in NRW stellt SOFRA – Queer Migrants e. V. einen geschützten Raum für queere Geflüchtete und Migrant*innen bereit.