Köln ist eine Stadt, in der sich mehr als zehn Prozent der Stadtbevölkerung als lesbisch, schwul, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich (kurz "LSBTI") oder queer bezeichnen. Trotzdem gibt es auch hier immer noch Menschen, die ihre eigene sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität aus Angst vor Benachteiligung, Hass, Hetze, Ausgrenzung oder gar Gewalt verbergen – sei es zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Öffentlichkeit.

Um dem entgegenzuwirken, fördern wir seit 2022 Projekte zum Abbau von Diskriminierung und Gewalt gegenüber LSBTI-Personen mit einem eigenen Förderprogramm.

Für das diesjährige LSBTI-Förderprogramm endet die Antragsfrist am 8. September 2024.

Wer und was wird gefördert?

Förderungsberechtigt sind

  • natürliche Personen
  • eingetragene Vereine und nicht eingetragene Vereine, die als gemeinnützig anerkannt sind
  • Initiativen und Gruppen
  • Schulen
  • gemeinnützige Gesellschaften mit beschränkter Haftung (gGmbH)

die sich gewaltpräventive Arbeit, Teilhabe- und Antidiskriminierungsarbeit mit LSBTI-Bezug zur Aufgabe gesetzt haben.

Wir fördern Projekte in Köln, die ein oder mehrere der folgenden Ziele verfolgen:

  • Prävention und Abbau von LSBTI-feindlicher Gewalt
  • Prävention und Abbau von häuslicher Gewalt gegenüber LSBTI-Personen
  • Abbau von Diskriminierung und Ausgrenzung von LSBTI-Personen
  • Förderung von diskriminierungsfreier Teilhabe von LSBTI-Personen

Mehr Informationen zu den Förderbedingungen finden Sie in der Richtlinie zum LSBTI-Förderprogramm:

LSBTI-Förderprogramm Richtlinie
PDF, 93 kb

Wie hoch ist die Fördersumme?

Für das LSBTI-Förderprogramm stehen in diesem Jahr insgesamt rund 70.000 Euro zur Verfügung. Die Höhe der einzelnen Förderungen beträgt 500 bis maximal 7.000 Euro.

Wie stelle ich einen Antrag?

Ihr Antrag muss die vollständig ausgefüllten Antragsunterlagen inklusive Finanzplan enthalten. Bei (eingetragenen) Vereinen benötigen wir außerdem eine Kopie der Satzung sowie einen Vereinsregisterauszug.

Bitte senden Sie uns die ausgefüllten Unterlagen bis zum 8. September 2024 per E-Mail zu.

LSBTI-Förderprogramm Info-Blatt
PDF, 103 kb
LSBTI-Förderprogramm Datenschutz

Wenn Sie Interesse an der Förderung haben, empfehlen wir Ihnen, sich möglichst frühzeitig von uns beraten zu lassen – spätestens zwei Wochen vor der Antragsfrist. Rufen Sie uns gerne unter 0221 / 221-39985 an oder nutzen Sie unser Kontaktformular, damit wir Ihnen eine erste Einschätzung zu Ihrer Projektidee geben können.

Kontaktformular der Fachstelle LSBTI E-Mail Adresse der Fachstelle LSBTI

Welche Fristen gibt es?

  • Antragstellung und Beratung: ab sofort
  • Frist zur Antragstellung: 8. September 2024
  • Projektstart: 1. Dezember 2024
  • Projektende: spätestens 30. November 2025

Wir legen unserem Ausschuss für Soziales, Seniorinnen und Senioren einen Vorschlag zur Bewilligung der Projektanträge vor, voraussichtlich für die Sitzung am 21. November 2024. Die Auszahlung der bewilligten Summe erfolgt im Anschluss an die Entscheidung des Ausschusses.

Warum gibt es das LSBTI-Förderprogramm?

Mit Einführung des LSBTI-Förderprogramms setzen wir die Maßnahme 10.12 unseres LSBTI-Aktionsplans um. Diesen hat der Rat unter dem Titel "Selbstverständlich unterschiedlich: Aktionsplan der Stadt Köln zur Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt" im Dezember 2021 verabschiedet.

Unser Aktionsplan bündelt mehr als 160 Maßnahmen mit LSBTI-Bezug, darunter bereits laufende sowie künftige Projekte.  

Aktionsplan zur Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt

Kontakt und Beratung

Rufen Sie uns bei Beratungsbedarf oder Rückfragen bitte unter 0221 / 221-39985 an oder nutzen Sie unser Kontaktformular:

Kontaktformular der Fachstelle LSBTI Weitere Kontaktmöglichkeiten

Welche Projekte wurden 2023 bewilligt?

Im Jahr 2023 standen für das LSBTI-Förderprogramm Mittel in Höhe von 70.000 Euro zur Verfügung. Während der Antragsphase haben uns insgesamt 30 Projektanträge erreicht:

  • 14 Projekte erhielten eine Förderung in Höhe von 70.000 Euro
  • 16 Anträge konnten nicht bewilligt werden

Informationen zu den bewilligten Projekten finden Sie hier:

LSBTI-Förderprogramm: Freigabe und Verteilung der Mittel 2023

Welche Projekte wurden 2022 bewilligt?

Für das LSBTI-Förderprogramm 2022 wurde eine Fördersumme in Höhe von 80.000 Euro bereitgestellt. Der Zeitraum zur Umsetzung der Projekt war vom 1. Dezember 2022 bis 31. Dezember 2023. Es gingen 19 Projektanträge ein, ein Antrag wurde vor Antragsschluss zurückgezogen, drei Anträge wurden abgelehnt. 15 Projekte wurden positiv beschieden. Von den 15 bewilligten Projektanträgen wurden 13 Projekte erfolgreich beendet. Zwei Projekte konnten nicht durchgeführt werden und der Förderbetrag wurde zurücküberwiesen. 

 

Informationen zu den bewilligten Projekten finden Sie hier:

LSBTI-Förderprogramm: Freigabe und Verteilung der Mittel (1. Antragsphase 2022) LSBTI-Förderprogramm: Freigabe und Verteilung der Mittel (2. Antragsphase 2022)

Projektbeispiele

Schaffung eines Safer Space für queere Autist*innen

autismus Köln/Bonn e. V.: Mit diesem Projekt konnte ein Austauschraum für queere* Menschen aus dem Autismus-Spektrum realisiert werden. Mit der Schaffung eines "Safer Spaces" wurde die Sichtbarkeit für das Thema erhöht und queere* Themen aus dem autismusspezifischen Kontext in den Fokus gerückt. Durch die städtische Förderung konnten Beratungen für queere* Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung sowie Beratungen für Fachleute und Angehörige angeboten werden. Auch regelmäßige Gruppentreffen konnten stattfinden.

 

 

 

Queeres Mülheim Plus

AWO Kreisverband Köln e. V: Mit "Queeres Mülheim Plus" setzt sich der Runde Tisch Seniorenarbeit im Bezirk Mülheim für Sichtbarkeit und Teilhabe von LGBTIQ-Senior*innen ein. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Begegnung und Vernetzung, Sensibilität und Öffnung für Vielfalt im Alter in den Fokus zu rücken. Durch die städtische Förderung konnten Angebote für LGBTIQ-Senior*innen geschaffen werden. Es wurden Gruppentreffen und Veranstaltungen von und mit Senior*innen und Akteur*innen des Runden Tischs Seniorenarbeit organisiert. Die Teilnahme an der CSD-Parade als Höhepunkt des Projekts "Queeres Mülheim Plus" gilt als Initialzündung für weitere Vernetzung, Begegnung und fachlichen Austausch.

Queere Open Stage

"ReconQueer the stage" ist ein von der Stadt Köln gefördertes Projekt, das es sich zum Ziel gesetzt hat, einen Raum, eine "Open Stage" (offene Bühne) zu schaffen, die zum Experimentieren, zum Austausch, zur Vernetzung und zur Stärkung der queeren Kunst- und Kulturszene einlädt. Willkommen in dem intersektional konzipierten Safer Space sind alle queeren Menschen und Allies aus Köln und Umgebung sowie jedwede Kunstform (wie zum Beispiel Musik, Drag, Poesie, Comedy). Insgesamt konnten mehr als 40 Künstler*innen auftreten und 200 Besucher*innen erreicht werden.

 

Konzert des trans* queeren Chors

Der "Trans*queere Chor" ist ein selbst organisiertes Gemeinschaftsprojekt, das im Sommer 2022 gegründet wurde und sich insbesondere an TINAQ*-Menschen – also trans*, inter*, nicht-binäre, agender (= ungeschlechtlich oder geschlechtslos) und/oder queere Personen – richtet. Der "Trans*queere Chor" ist der erste Chor in Köln, der explizit trans*- und inter*inklusiv ist. Das Chorprojekt wurde mit Unterstützung der Stadt Köln umgesetzt. Im Fokus stand der Austausch der Sänger*innen, die Freude am gemeinsamen Musizieren und die einjährige Vorbereitung auf ein Konzert vor Publikum. Dieses Vorhaben wurde erreicht. Das Konzert ermöglichte den Sänger*innen zum Abbau von Diskriminierung und Ausgrenzung von LSBTI-Personen (insbesondere TINAQ*-Personen) und zur Förderung der diskriminierungsfreien, kulturellen Teilhabe, wie dem Singen in einem Chor, beizutragen. Die Rückmeldungen auf das Konzert waren durchweg positiv.

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