Sieht man einmal davon ab, dass die Römerbrücke einige Meter weiter nördlich gestanden hat, so vermittelt die Deutzer Brücke heute einen guten Eindruck, an welchen Punkten die Entwicklung Kölns ihren Anfang genommen hat. Die Deutzer Hängebrücke, von 1913 bis 1915 als versteifte Kettenhängebrücke gebaut und Vorgängerin der heutigen Brücke, stürzte am 28. Februar 1945 bei der Reparatur zusammen. Eines der Kettenglieder der Konstruktion steht heute als Denkmal auf dem nördlichen Fußgängerweg der linksrheinischen Brückenseite.
Das heutige Brückenbauwerk wurde nur zwei Jahre später von 1947 bis 1948 neu errichtet. Es war die erste Stahlkastenträgerbrücke der Welt und wurde von dem Kölner Architekten Gerd Lohmer in Zusammenarbeit mit Fritz Leonhardt entworfen.
Bereits am 16. Oktober 1948 wurde die neue Brücke eingeweiht. Neben vier Fahrspuren und beidseitig angebrachten Geh- und Radwegen waren in der Fahrbahn auch Straßenbahngleise integriert.
In den Jahren 1976 bis 1980 wurde eine zweite Brücke mit gleichem Profil, aus Kostengründen jedoch als Spannbetonkonstruktion, gebaut. Der sogenannte Brückenzwilling wurde südlich der vorhandenen Brücke fertig gestellt und anschließend an die alte Brücke herangeschoben. Wie bei der Severinsbrücke erhielt die Stadtbahn nun in der Mitte einen eigenen Gleiskörper.
Die Deutzer Brücke wurde am 19. Mai 1989 unter Denkmalschutz gestellt.
Technische Daten
Typ:
vierspurige Straßenbrücke mit separatem zweigleisigen Stadtbahnkörper sowie Geh- und Radwegen auf beiden Seiten
Bauart:
Hohlkastenbrücke aus Stahl, Brückenzwilling: Hohlkastenbrücke aus Spannbeton
Baujahr:
1947 bis 1948, Zwilling: 1976 bis 1980
Spannweiten:
132 Meter - 185 Meter - 120 Meter, insgesamt 437 Meter
Gesamtbreite:
20,61 Meter plus 10,89 Meter, insgesamt 31,50 Meter
Eigentümerin:
Stadt Köln