Die Deutzer Drehbrücke liegt im Deutzer Hafen. Sie verbindet die Siegburger Straße über die am rechtsrheinischen Ufer verlaufende Alfred-Schütte-Allee mit den angrenzenden Poller Wiesen, welche für Freizeitaktivitäten und als Naherholungsgebiet genutzt werden. Nach der Eingemeindung von Deutz und Poll am 1. April 1888 fand der Bau des Hafenbeckens zwischen 1904 und 1907 unter Nutzung einer Landzunge mit natürlichem Hafenbecken, dem Schnellert, statt. Zeitgleich begann ab 1907 der Bau der Drehbrücke.
Das Bauwerk wurde am 27. März 1908 in Betrieb genommen und ist ein herausragendes Beispiel der Ingenieurkunst aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Es steht deshalb bereits seit dem 1. Juli 1980 unter Denkmalschutz. Die Geländer, die Brückenköpfe und das Steuerhaus wurden im geometrischen Jugendstil gestaltet, ähnlich der nur wenige Jahre zuvor erbauten Drehbrücke am Rheinauhafen. Das bis heute vollständig erhaltene Steuerhäuschen aus Holz mit Stahlblechverkleidung, das über der Brückenmitte liegt, verbirgt den elektrischen Antrieb und die Steuerung der Brücke. Diese wurde bereits im Jahr 2014/2015 komplett überarbeitet.
Konstruiert wurde die Deutzer Drehbrücke von der Duisburger AG für die Eisenindustrie und Brückenbau vormals J. C. Harkort, die hinsichtlich der Mechanik mit der Düsseldorfer Firma Haniel & Lueg zusammenarbeitete. Die Brücke hat ein Eigengewicht von 458 Tonnen, davon sind circa 177 Tonnen aus Stahl.
Bauwerksüberprüfung und Sanierung
Bei regelmäßigen Überprüfungen des Bauzustands der Brücke haben wir substanzgefährdende Schäden an der Stahlkonstruktion und der Antriebstechnik der Deutzer Drehbrücke festgestellt. Zusätzlich haben wir gravierende Schäden an verschiedenen Stahlträgern und den Gehwegen gefunden. Das Maschinenhaus war aufgrund des Alters akut einsturzgefährdet.
Während der Sanierung der Brücke haben wir zahlreiche Stahlbauteile ausgetauscht oder, wenn möglich, verstärkt, um die historische Substanz zu erhalten. Auch die Drehmechanik, inklusive der Antriebstechnik, haben wir überarbeitet. Das Maschinenhaus wurde bis auf das Dach komplett neu aufgebaut. Außerdem restaurierten wir die Geländer denkmalgerecht und haben den Korrosionsschutz der Brücke sowie die Gehwege erneuert.
Technische Daten
Typ:
ungleichschenklig ausbalancierte Drehbrücke
Bauart:
Asymmetrische, genietete Stahlfachwerkkonstruktion
Bauzeit:
Baubeginn war im Jahr 1907, die Inbetriebnahme erfolgte am 27. März 1908
Spannweiten:
Die Spannweite der Brücke beträgt 31,29 Meter am langen Arm und 19,37 Meter am kurzen Arm. Somit beträgt die Gesamtspannweite 50,66 Meter.
Gesamtbreite:
10,45 Meter
Eigentümerin:
Stadt Köln
Videos
Lassen Sie sich im Video den Vorgang des Öffnens und Schließens der Deutzer Drehbrücke zeigen.
Machen Sie sich im Video der Radregion Rheinland ein Bild von der Deutzer Drehbrücke. Es wurde erstellt für QuoRadis – die App zum Radfahren im Rheinland.