Hochbetrieb beim Tief- und Hochbau für das Museum im Quartier
2024 war ein gutes Jahr für den Bau des MiQua. Die "schützende Hülle" über der unterirdischen Ausstellungsebene schließt sich immer mehr. Die eigentlichen Stahlbauarbeiten sind abgeschlossen und der Stahlbau ist fast vollendet. Ende November wurde die letzte Decke betoniert und die ersten Zimmererarbeiten haben begonnen. Sobald das Dach komplett ist, können die Gewerke für die technische Gebäudeausrüstung sowie den Innenausbau ihre Arbeit aufnehmen.
Beim Tiefbau machen wir immer noch neue Entdeckungen in den Bereichen, die erstmals archäologisch untersucht werden können. Unsere Bauleitung muss sich diesen Befunden täglich anpassen, denn im späteren Rundgang soll so viel wie möglich gezeigt und für kommende Generationen erhalten werden. Die Route für den Ausstellungsparcours mussten wir zum Beispiel mehrmals umplanen. Zwischen den zahlreichen römischen, christlichen und jüdischen Relikten erstellen wir Unterfangungen und Stützwände. Für diese graben sich Tiefbau und Archäologie Stück für Stück metertief unter die historischen Mauern, um alles per Hand zu sichern und ausreichend starkes Fundament zu schaffen.
Erstellung des Museumsrundganges
Im Mai 2024 hatten wir die Parcoursstege für den Museumsrundgang in den Bereichen zwischen der Judengasse und Hospital/Portikus betoniert. Gleichzeitig liefen die Arbeiten für die Parcourserstellung am Übergang zwischen MiQua und Praetorium. Um die Lasten der Erdschichten neben dem Parcours abzufangen, haben wir die Stützmauern aus Stahlbeton mit der Bodenplatte mit Bewehrungseisen verbunden. Um den Besuchenden Einblicke in die Erdschichten und darin enthaltenden Funde zu gewährleisten, haben wir an prominenten Stellen Sichtfenster eingeplant. Diese sind verglast und hinterleuchtet, um die Befundebene würdig in Szene zu setzen.
Vor Betonage der Parcoursstege haben wir die jeweiligen Bereiche ergraben und dokumentiert. Nach Freigabe der Archäologie durch die Bodendenkmalpflege, haben wir ein Trennvlies auf die Befunde aufgebracht, um diese zu schützen. Anschließend haben wir eine ebene Fläche mittels eines Schotterbettes hergestellt. Darauf kam zuerst eine Betonschicht und dann eine Abdichtung, die dafür sorgt, dass keine Feuchtigkeit von unten in die Bodenplatte eindringt oder aufsteigt. Beim Einbau der Fundamente haben wir die Archäologie ebenfalls mit einem Trennvlies geschützt.
Den Eingang zum Museum in der Kleinen Budengasse haben wir barrierefrei erstellt. Die Treppenanlage führt nun mit einer Rampe ins künftige Museumspädagogische Zentrum, das im Spanischen Bau entsteht. Den Gehweg haben wir dazu in diesem Bereich verbreitert. Ein taktiles Leitsystem und eine barrierefreie Klingelanlage in Form einer Stele wird Menschen mit entsprechender Beeinträchtigung Erleichterung schaffen.
Baufortschritt im Video
Der Aufwand ist enorm, um die Spuren aus 2.000 Jahren Kölner Stadthistorie freizulegen, zu erhalten und schließlich barrierefrei erlebbar zu machen.