In Porz-Gremberghoven haben wir einen Neubau für die Friedrich-List-Schule verwirklicht. Das neue Hauptgebäude erstreckt sich entlang der Breitenbachstraße hinter imposanten, alten Bäumen, die im Sommer für natürliche Beschattung sorgen. Ein außenliegender Sonnenschutz aus Aluminium-Lamellen an allen Fassaden sorgt für zusätzlichen Schutz.
Seit April 2022 herrscht munterer Betrieb in dem zweigeschossigen Bau mit Photovoltaikanlage sowie der neuen Turnhalle. Der Schulbetrieb fand während der Errichtung des Neubaus in die Stresemannstraße 15 statt, um das Gebäude aus dem Baujahr 1960 abbrechen und neu bauen zu können. Rund 20 Millionen Euro haben wir für die Schulkinder in diesen Schulstandort investiert. Das Konzept, das ihrem Entwurf zugrunde lag, hat unsere Kollegin und Architektin Ruth Kellersmann mit dem Amt für Schulentwicklung, der Schule und der Elternschaft entwickelt. Besonderes Augenmerk lag hierbei auf der Organisation der Lernbereiche.
Entstanden sind so in sich abgeschlossene, überschaubare und familiäre Bereiche, die eine flexible Nutzung ermöglichen. So sind für die Kinder Heimatbereiche entstanden, in denen sie den langen Schulalltag verbringen können. In der Gemeinschaftsgrundschule werden rund 200 Schüler*innen jahrgangsübergreifend unterrichtet. Die Versorgungsquote des Offenen Ganztags liegt bei 99 Prozent. So haben wir besonders auf die hohe Aufenthaltsqualität geachtet. Ein abgesenktes Forum, das von der Breitenbachstraße erreichbar ist und auch dem Stadtteil als Veranstaltungsort zur Verfügung steht, bildet das Zentrum der Schule.
Ebenfalls zentral angeordnet ist die Küche des Offenen Ganztages. Zugunsten der Raum-Cluster haben wir keinen separaten Speiseraum vorgesehen. Das Mittagessen wird in den Ganztags- oder Klassenräumen eingenommen. Gelernt und gelebt wird an dieser Schule in so genannten Clustern. Das sind Raumgruppen, in denen mehrere abgetrennte Räume mit offenen Bereichen eine Einheit bilden, die sowohl der Konzentration als auch der Erholung dienen kann.
Hier lernen Kinder mit und ohne Behinderung
Entstanden sind flexible Nutzflächen auf 1.616 Quadratmetern: Acht Klassen- und Gruppenräume mit je 72 Quadratmetern, vier offene Lernzonen mit je 60 Quadratmetern und vier Mehrzweckräume mit je 56 Quadratmetern. Dadurch, dass wir die offenen Lernzonen in jedem Cluster mit einer Küche ausgestattet haben, lassen sich die Räume morgens für den Unterricht und nachmittags für den Ganztag nutzen. Immer zwei Klassenräume und zwei Ganztagsräume bilden einen Heimatbereich. Jedes Cluster hat zudem einen eigenen Mehrzweckraum, einen direkten Zugang ins Freie sowie ein Außen-Klassenzimmer.
Zwischen den Räumen befinden sich die Garderoben und Toiletten, die sowohl von Kindern mit und ohne Behinderung genutzt werden können. Lehrkräfte und Verwaltung sind im Obergeschoss untergebracht. Außenliegende Balkone ermöglichen im Obergeschoss einen direkten Zugang zu den großzügigen Pausenhofflächen und sichern gleichzeitig den zweiten Rettungsweg. Die Putzfassaden fügen sich harmonisch in die teilweise denkmalgeschützte Umgebung ein. Dies ist möglich durch die Ausführung der Außenmauern in monolithischem, hochwärmegedämmten Mauerwerk. Das verputzte Ziegelmauerwerk sorgt für ein angenehmes Raumklima. Farblich dominieren innen wie außen erdige und warmtonige Farben, die für eine freundliche und einladende Atmosphäre sorgen. Umfangreiche Maßnahmen für die Akustik reduzieren den Lärmpegel in der Schule und tragen zu einer angenehmen Lernatmosphäre bei. Schulgebäude und Turnhalle sind umfänglich barrierefrei nutzbar. Dies wird durch die Ausstattung mit einem Aufzug, durch die entsprechenden sanitären Einrichtungen, durch Maßnahmen für die Akustik und durch eine kontrastreiche und taktile Gestaltung erreicht.
Abwechslungsreich gestaltete Außenanlagen laden zu Aktivitäten ein. Ein abgesenkter Schulhof mit großzügiger Sitzstufenanlage im Amphitheater-Stil lädt zum Aufenthalt ein. Innen- und Außenbereiche gehen fließend ineinander über. Ein Dach, unter dem die Schüler*innen auch die Pause verbringen können, verbindet das Schulgebäude mit dem Neubau der Turnhalle. Sie liegt parallel zur Teutonenstraße, wo sich der Zugang für Vereine sowie Stellplätze befinden. Um den vorhandenen Baumbestand zu erhalten, haben wir einen kompakten Baukörper entwickelt.