Zentralbibliothek verabschiedet sich vom Josef-Haubrich-Hof

Am Sonntag, 30. Juni 2024, öffnet die Zentralbibliothek am Neumarkt zum letzten Mal ihre Pforten, bevor sie im September für die Zeit der Generalsanierung ihr Interim in der Hohe Straße in Betrieb nimmt. Doch vorher verabschiedet sie sich mit einem mehrtägigen Programm vom bisherigen Standort: mit Workshops, Spiele-Events, Lesungen, Walking-Act, Kindertheater, Konzerten und einigem mehr. Dann feiert auch der Förderverein der Stadtbibliothek, der am 29. Juni 2004 vor genau 20 Jahren gegründet wurde, sein Jubiläum. Unter dem Motto "All you can read" können sich Kölner*innen noch einmal mit bis zu 50 Medien eindecken und gemeinsam eine Abschiedswand im Erdgeschoß gestalten. Das gesamte Programm ist in der digital und in gedruckter Form erhältlichen Broschüre "Mach et joot, bes zom nächste Mol" erhältlich.

Schon viel geschafft in Sachen Umzug

Die Planungen für das Interim sind derweil komplett abgeschlossen. Ab Herbst wird in drei Etappen das Zwischenquartier der Zentralbibliothek für die Zeit der Generalsanierung eröffnet. Nach Fertigstellung stehen auf der Hohe Straße 68-82 alle Angebote der Zentralbibliothek auf fünf Etagen zur Verfügung. Im Erdgeschoss und im Untergeschoß befinden sich Ausstellungsflächen, Infoschalter und Verbuchungsstationen sowie Medienbestände in komprimierter Aufstellung. Eine Rolltreppe zieht die Besucher*innen richtiggehend auf die geräumige erste Etage mit einem einladenden Lese- und Veranstaltungscafé und der attraktiv gestalteten Kinder- und Elternbibliothek. Auf zwei weiteren Etagen sind alle übrigen Angebote untergebracht: Schulservice, Makerspace, Musikzimmer, Social-Media-Studio, eine Schaufläche für das Literatur-in-Köln- und das Heinrich-Böll-Archiv sowie die Germania Judaica werden hier zu finden sein. Alle Funktionen der bisherigen Zentralbibliothek werden am neuen Standort nachempfunden, wenngleich in etwas reduzierter Form. Aus Gründen der Nachhaltigkeit wurde die Neuausstattung mit Mobiliar auf ein Mindestmaß reduziert. Es wird während der Interimszeit weiterhin das Bestandsmobiliar der Zentralbibliothek eingesetzt.

Präsenz in den Kölner Veedeln

In den Stadtvierteln ist und bleibt die Stadtbibliothek Köln weiterhin aktiv. Auch wenn Köln bekanntermaßen karnevalsverrückt ist – die Zahl der Stadtteilbibliotheken ist tatsächlich purer Zufall. In den elf Veedels-Bibliotheken gibt es viel zu entdecken, sie wurden in den vergangenen Jahren alle neu und zeitgemäß gestaltet. Neben dem Medienangebot gibt es zum Beispiel auch Lesehunde und Bilderbuchkino, Makerspaces, ein Gaming-Büdchen, einen VR-Brillen-Verleih und unseren Roboter NAO zu entdecken – die Stadtteilbibliotheken stellen eine gute Alternative, auch während der Schließzeiten, dar.

Belebung des Josef-Haubrich-Hofs mit Drittem Ort

Nach der Schließung der Zentralbibliothek hält die Stadtbibliothek Köln auch weiterhin am Josef-Haubrich-Hof die Fahne hoch. Sie betreibt dort schon seit vielen Jahren mit ihrem "Sprachraum" im Erdgeschoss des VHS-Gebäudes einen multifunktionalen Veranstaltungs- und Lernort. Ab 1. Juli wird der Raum, der bisher primär als offener Lernort für Menschen unterschiedlicher Herkunft und als ein Treffpunkt für den interkulturellen Austausch genutzt wurde, programmatisch ausgebaut und inhaltlich erweitert. Dafür wurde er in den letzten Wochen umgestaltet. Der "Sprachraum" ist an sieben Tagen in der Woche geöffnet: montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr, sonntags von 13 bis 18 Uhr.

Zu diesen Zeiten kann man ab Juli im "Sprachraum" aktuelle Tages- und Wochenzeitungen sowie Zeitschriften lesen, arbeiten, W-LAN und einige weitere Serviceangebote nutzen. Auch der neue KI-Kiosk findet hier seinen Platz, flankiert von Workshops und Programmen für Schulklassen. Von der E-Reader-Sprechstunde, über die beliebte Bücherbabys-Veranstaltungsreihe, bis hin zu 3D-Drucker-Vorführungen, kommen hier alle auf ihre Kosten. Ab Ende August wird es darüber hinaus auch wieder ein vielfältiges Abendprogramm mit moderierten Gesprächen und Lesungen geben. Ab September findet jeden Sonntag um 15 Uhr wieder das populäre Familienprogramm statt. Dann heißt es im "Sprachraum": Bühne frei für Vorlesestunden, Kindertheater und Mitmach-Konzerte. Die Stadtbibliothek Köln setzt sich damit mit anderen Akteuren am Platz für die kulturelle und gesellschaftliche Belebung des Josef-Haubrich-Hofs ein. Bereits am 9. Juli 2024 gibt es dort eine erste Veranstaltung: Anfang Juli erscheint das Buch "Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst" von Journalist Marcus Bensmann und dem CORRECTIV, in dem die investigative Arbeit zur AfD zu einem Gesamtbild zusammengefügt wird.

Künstliche Intelligenz für alle erfahrbar machen – KI-Kiosk ist neues Highlight

Die Stadtbibliothek beschäftigt sich seit Ende 2022 – auch in ihrer Programmarbeit – verstärkt mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI). Dabei nimmt sie unterschiedliche Zielgruppen in den Blick: An Erwachsene richten sich Digitale Werkstätten, wo man nach einem kurzen Input selbst verschiedene KI-Tools ausprobieren kann. Es gibt auch Abendprogramme mit Expert*innen zum Thema KI und Demokratieförderung. Die nächste Veranstaltung ist am 27. August 2024 mit Sara Weber zu ihrem neu erscheinenden Buch "Das kann doch jemand anderes machen!" über KI in der Arbeitswelt.

Als besonderes Highlight steht allen Besucher*innen bis 30. Juni 2024 in der Zentralbibliothek, danach im "Sprachraum", ein frei nutzbares KI-Terminal zur Verfügung. Am Rechner können Nutzer*innen kostenlos und ohne Anmeldung Künstliche Intelligenz ausprobieren und zwar ganz niederschwellig – Textgenerierung mit "ChatGPT" und Bildgenerierung mit "DALL-E3". Die Station ist so konzipiert und die Software so abgesichert, dass man außerhalb der Servicezeiten auch eigenständig daran arbeiten kann. Damit stellt die Stadtbibliothek einen Zugang für alle Kölner*innen zur Verfügung und fördert mit ihren offenen Vermittlungsangeboten mehr Chancengerechtigkeit.

23 Abschiedsprogramm ZB
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Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit